Mit der Energiewende wachsen die Anforderungen an das Stromnetz. Einerseits wird Strom zunehmend dezentral erzeugt. Andererseits steigt der Bedarf durch die Elektrifizierung des Verkehrs- und Wärmebereichs. In Dresden hat sich der Lastbedarf mit dem Ausbau der Halbleiterindustrie und der Ansiedlung von ESMC noch zusätzlich verstärkt. Hier wird in den nächsten Jahren ein Anstieg der Stromlast um ein Vielfaches prognostiziert.
Neben dem Bau des Umspannwerks Altwilschdorf wird das Dresdner 110-kV-Hochspannungsnetz ausgebaut. Denn der Umspannwerks-Bau wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen; der Strombedarf der Chip-Industrie muss aber schon eher gedeckt werden. Deshalb wird u.a. das Umspannwerk Räcknitz erweitert und neue 110-kV-Hochspannungstrassen aus dem Dresdener Süden in den Nordraum verlegt, die die Versorgungen übernehmen.
Zwischen Mickten und dem Umspannwerk Dresden-Rähnitz verlegt SachsenNetze unterirdisch bis 2027 eine 7,4 Kilometer lange 110-kV-Hochspannungskabeltrasse. Die Arbeiten für die ersten beiden Bauabschnitte begannen im März 2025. Zwei weitere folgen noch 2025.
Schrittweise wird die Trasse in 12 Bauabschnitten errichtet, wobei der jeweils betreffende Abschnitt für den Verkehr voll gesperrt werden muss. Somit sind während der gesamten Bauzeit die Durchfahrt, die Parkmöglichkeiten und die Zufahrten zu den betreffenden Grundstücken eingeschränkt.
Zwischen dem Umspannwerk Räcknitz auf der Bergstraße und dem Kraftwerk Nossener Brücke verlegt SachsenNetze eine neue vier Kilometer lange 110-kV-Hochspannungskabeltrasse. Die ersten Bauabschnitte wurden bereits ab 2023 gebaut. Die für 2025 geplanten Bauarbeiten begannen im März.
Die Tiefbauarbeiten sollen Ende 2025 fertiggestellt sein. Anschließend werden 2026 die Kabel eingezogen und elektrische Arbeiten an den Leitungen ausgeführt. Dies soll noch 2026 beendet werden.
Vom Umspannwerk Dresden-Klotzsche über das Umspannwerk Dresden-Nord (an der Südeinfahrt von Infineon) zum Umspannwerk Rähnitz (an der Wilschdorfer Landstraße) wird eine neue 110-kV-Hochspannungstrasse errichtet. Die etwa 5 Kilometer lange Trasse ist als unterirdischer Kabelkanal in der Bauweise Schutzrohre im Betonblock geplant (siehe Karte).
Wir befinden uns in einem intensiven, konstruktiven Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern. Es besteht der Wunsch – trotz der bereits erfolgten, gründlichen Trassensuche und -abwägung, die sich über mehrere Monate erstreckte – nochmals alternative Trassen zu prüfen. Dieses Anliegen haben wir aufgenommen: Aktuell findet eine neuerliche Prüfung statt, ob sich die sogenannten Querspange der Industriewasserleitung für eine Mitverlegung der 110-kV-Trasse eignet. Wie das Ergebnis der Prüfung aussieht, muss abgewartet werden.
Gleichzeitig werden die laufenden Planungen für die bisherige Trassenführung sowie (Vor-)Arbeiten an Teilabschnitten außerhalb Helleraus fortgesetzt. Dies ist zwingend notwendig, um in jedem Fall die terminlich vorgegebene Fertigstellung der Leitung im Jahr 2028 zu erreichen. Die Arbeiten in einem kleinen Abschnitt zwischen den Umspannwerken an der Königsbrücker Straße waren für 2025 vorgesehen und laufen bereits.
Fragen und Antworten zum Trassenbau vom Umspannwerk Dresden-Klotzsche bis zum Umspannwerk Rähnitz
Die Vorplanung mit der Trassensuche begann Anfang 2024. Dieser komplexe Prozess erstreckte sich über mehrere Monate und mündete in der zweiten Jahreshälfte 2024 in einer Entscheidung.
Es wurden verschiedene Trassenführungen unter Einbeziehung der Aspekte Baubarkeit, Koordinierungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit geprüft. Die nun geplante Trassenführung erwies sich als einzige im vorgegebenen Zeitraum baubare Variante.
Die Industriewasserleitung und die 110-kV-Erdkabeltrasse haben im Betrieb (nach Fertigstellung und Inbetriebnahme) verschiedene Anforderungen an Zuwegung, die im Störungsfall gegeben sein müssen. Die Trasse durch den Wald erfüllt die Anforderungen für die Industriewasserleitung, aber nicht die für die 110-kV-Stromleitung.
Für Betrieb und Instandhaltung der 110-kV-Leitung sind Zuwegungen (zu sogenannten Muffenbauwerken) notwendig, die dauerhaft deutlich größere Eingriffe in das Waldgebiet zur Folge hätten. Zu deren Gestaltung und Möglichkeiten der Genehmigung wird sich SachsenNetze erneut insbesondere mit dem Umweltamt der Landeshauptstadt und Sachsenforst abstimmen. Grundsätzlich ist SachsenNetze über den Konzessionsvertrag angehalten, im öffentlichen Verkehrsraum zu bauen.
Die Muffenbauwerke werden an Stellen errichtet, an denen im Störungsfall ein Heranfahren möglich ist, so dass eine zügige Behebung der Störung jederzeit möglich ist.
Die 110-kV-Kabelanlage wird in der Regel in Schutzrohren in einem Betonblock in einer Tiefe von 2 bis 2,5 Metern verlegt. Sollte es erforderlich sein, kann die Tiefe auch abweichen.
Auf der Trasse im Moritzburger Weg liegen bereits Hochspannungs- sowie Abwasserleitungen – hier ist in den Rohren schlichtweg kein Platz mehr. Die Leitungen dort können aus ebendiesen Platzgründen auch nicht mit einem höheren Querschnitt versehen werden, was aber notwendig wäre, wenn man die Stromlast erhöhen würde.
Wir bewegen uns mit unserem Netzbauvorhaben der 110-kV-Erdleitung im öffentlichen Verkehrsraum, bei der es zu keinen dauerhaften Veränderungen des Flächendenkmals und/oder der denkmalgeschützten Gebäude kommt.
Im denkmalgeschützten Gebiet Hellerau finden wir enge Straßen vor. Dies berücksichtigen wir, indem wir in kleineren Bauabschnitten bauen. Bautechnologisch werden wir alle Forderungen des Amtes für Denkmalschutz erfüllen, ebenso werden wir die Straßen gemäß den behördlichen Auflagen wiederherstellen. Um dem Schutz der denkmalgeschützten Gebäude gerecht zu werden, finden Schwingungsmessungen statt und es wird besonders erschütterungsarm gearbeitet. Dafür wird beispielsweise das Verfüllmaterial lagenweise eingebaut.
Das Amt für Denkmalschutz wird innerhalb der Genehmigungsplanung in einer standardisierten/üblichen Abfolge der Ämteranfragen und -informationen eingebunden.
Wie bei sämtlichen unserer Baumaßnahmen finden vorab Baugrunduntersuchungen statt. Sie bilden die Grundlage für eine sichere Bauplanung und -durchführung.
Die Kabel haben mindestens eine Lebensdauer von 50 bis 100 Jahren. Selbst wenn Kabel altersbedingt ausgetauscht werden müssten, würden nur punktuelle Tiefbauarbeiten an einzelnen Verbindungspunkten der Kabel stattfinden.
Es bestehen keine Gesundheitsrisiken. Beim Bau einer Hochspannungsleitung gewährleisten wir eine konsequente Einhaltung der rechtlichen Vorgaben. Dazu gehört die 26. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, kurz 26. BImSchV. Diese enthält die aktuellen staatlichen Vorgaben zum Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen. Sie dient der Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen durch elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder. Die letzte Neufassung der 26. BImSchV stammt von 2016.
Das Regelwerk speist sich aus aktuellen wissenschaftlichen Kenntnissen zu den Auswirkungen elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt allgemein. Elektrische Felder werden durch den Kabelaufbau komplett abgeschirmt. Für Magnetfelder sind Vorgaben für Abstände und weitere wichtige Parameter festgelegt. Alle diese Regeln wurden und werden von SachsenNetze und ihren Partnern bei Planung, Bau und Betrieb der 110-kV-Leitung auch in Hellerau eingehalten, die vorgegebenen Grenzwerte werden deutlich unterschritten (bereits ab einem Abstand von 4m zur Trassenmitte fällt der Wert im Normalbetrieb um das nahezu 100fache deutlich gegenüber dem Grenzwert ab). Vor diesem Hintergrund liegt keine objektive Gefahr für alle Anwohner, für spielende Kinder oder kranke Mitbürgerinnen und Mitbürger vor.
Auch das Bundesamt für Strahlenschutz bestätigt, dass die aktuellen Grenzwerte vor nachgewiesenen schädlichen Wirkungen elektrischer und magnetischer Felder schützen.
Die Nähe von Hochspannungsleitungen und Wohngebäuden ist in Stadtgebieten üblich und aufgrund enger Bebauung nicht zu vermeiden. 110-kV-Hochspannungsleitungen werden heutzutage in Stadtgebieten i.d.R. als Erdkabel verlegt.
Durch 110-kV-Leitungen entsteht keine Bodenerwärmung.
Im Jahr 2025 beginnen die Bauarbeiten im Bereich zwischen den Umspannwerken Dresden-Klotzsche und Dresden-Nord. Die anderen Bauabschnitte sollen 2026 beginnen und im Jahr 2028 abgeschlossen sein – die exakte Terminierung liegt noch nicht vor. Anlieger werden rechtzeitig informiert, Umleitungen werden entsprechend eingerichtet und ausgewiesen.
Eine regelmäßige Information und der Austausch mit der Öffentlichkeit sind uns wichtig: Wir gehen in den Dialog mit Politik, Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern und aktualisieren diese Projektwebsite regelmäßig. Anfragen zum Projekt beantwortet Ihnen unsere Ansprechpartnerin.
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